Donnerstag, 26. Mai 2016

Offensive gegen die „Hauptstadt“ des „IS“

Die lange erwartete Befreiungsaktiion des syrischen Rakka stellt die Anti-Terror-Allianz vor enorme Herausforderungen
 
Während die irakische Armee mit US-Unterstützung aus der Luft dem westlich von Bagdad gelegenen Falludscha immer näher rückt, begann das mit Washingtons Unterstützung im Vorjahr formierte  Rebellenbündnis der „Demokratischen Kräfte Syriens“ (SDF) die lange geplante Offensive zur Befreiung einer anderen Hochburg der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS), des syrischen Rakka.

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Dienstag, 17. Mai 2016

Waffen zur „Stabilisierung“ Libyens

Versuche des Westens, eine militärische Kampagne gegen den erstarkenden „Islamischen Staat“ aufzubauen, stoßen auf enorme Hindernisse
 
von Birgit Cerha

Fünf Jahre nachdem  Rebellen mit westlicher Hilfe Libyens Diktator Gadafi  von der Macht fegten und das Land immer tiefer ins Chaos stürzten, erhält der Westen eine zweite Chance, diesen unterdessen gescheiterten Staat vor Europas Haustür vielleicht doch noch zu stabilisieren. 

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Mittwoch, 11. Mai 2016

Kurden – Die ewigen Opfer der Geschichte

Hundert Jahre nach dem Sykes-Picot-Abkommen fühlen sich die Kurden immer noch von den Weltmächten verraten
 
„Die Realität“ habe das Modell der „erzwungenen Koexistenz“ falsifiziert. Die Weltdiplomatie müsse dies endlich akzeptieren und die Grenzen im Nahen Osten neu Ziehen, mahnte jüngst der Präsident der Kurdischen Regionalregierung im Irak, Massoud Barzani mit Blick auf den hundertsten Jahrestag des Geheimabkommens zwischen dem britischen Diplomaten Mark Sykes und seinem französischen Kollegen Francois George-Picot. Am 16. Mai 1916 hatten die beiden ein Geheimabkommen geschlossen, um das zerfallende Osmanische Reich weitgehend unter den beiden Großmächten aufzuteilen. Die Kurden, dieses größte Volk der Welt ohne Staat, wurden dabei völlig ignoriert. Selbst Sykes, der  durch Feldstudien in Kurdistan und eine wissenschaftliche Abhandlung über  „The Kurdish Tribes of the Ottoman Empire“ intime Kenntnisse über dieses Volk erworben hatte,  hegte wenig Sympathie für dessen Sehnsüchte nach Selbstverwaltung.

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Montag, 9. Mai 2016

Der Bleistiftstrich der Kolonialisten im Wüstensand


Hundert Jahre nach Abschluss des  Sykes-Picot-Abkommens  droht der ungerechten nahöstlichen Ordnung  ein noch gefährlicheres Ende

von Birgit Cerha
Gegen Mittag des 16. Dezember 1915 eilte ein vielversprechender junger Politiker in die Londoner Downing Street, um das Kriegskabinett in einer höchst gefährlichen Frage zu beraten. Das 600-jährige Osmanische Reich begann zu bröckeln und ein Konflikt über das künftige Erbe drohte die fragile britisch-französische Allianz zu zerreißen. Sir Mark Sykes, bekannt durch Publikationen über den Orient, präsentierte auf drei Blättern zusammengefasste Ideen und eine Landkarte, auf der er eine dicke Bleistiftlinie von der Mittelmeerküste durch die Wüste bis zur persischen Grenze gezogen hatte. Seine Ideen bildeten die Basis für monatelange Verhandlungen mit dem französischen Diplomaten George-Picot und schließlich für ein Geheimabkommen, das beide am 16. Mai 2016 schlossen.

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Sonntag, 1. Mai 2016

Notstand in Bagdad

Der Sturm des irakischen  Parlaments durch schiitische Demonstranten ist Anzeichen für einen Zerfall des gesamten politischen Systems
 
von Birgit Cerha
 
Die gefährlichste politische Krise, die den Irak seit Jahren heimsucht, hat sich am Wochenende weiter verschärft. In Bagdad herrscht der Notstand, nachdem Samstag aufgebrachte Anhänger des schiitischen Geistlichen Muktada Sadr die „Grüne Zone“, das hochgesicherte Regierungsviertel, und das Parlament gestürmt hatten. Die Demonstranten schwenkten irakische Fahnen, einige randalierten im Parlamentsgebäude und attackierten Abgeordnete. Zahlreiche Demonstranten setzten ihre Proteste Sonntag im Regierungsviertel fort.

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