Freitag, 29. Juli 2016

Al-Nusra stellt den USA eine Falle

Die islamistische Rebellengruppe bricht scheinbar mit „Al-Kaidas“ äußerer Führung, um ihre Position in Syrien weiter zu verstärken
 
 Von Birgit Cerha

Zum erstenmal zeigte Abu Mohammed al-Jolani, der geheimnisvolle Führer der stärksten islamischen Rebellengruppe in Syrien, „Jabhat al Nusra“,  sein Gesicht, als er Donnerstag  über Video das Ende seiner Organisation und die Neugründung der „Jabhat Fateh Al-Sham“ (Front für die Eroberung der Levante“) verkündete. Rasch ging die Nachricht um die Welt, Nusra hätte damit den offiziellen Bruch  mit dem Terrornetzwerk der „Al-Kaida“ besiegelt. 

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Freitag, 22. Juli 2016

Türkei-Krise schwächt Kampf gegen die IS-Terrormiliz


Wie der Sieg Erdogans gegen die Putschisten und die ihm folgende Hexenjagd Strategien und die Stabilität in der Region verändern könnten
 
Von Birgit Cerha

Der gescheiterte Putschversuch gegen den türkischen Präsidenten Erdogan versetzte  den ohnedies so turbulenten Mittleren Osten in Schock, weckte aber auch neue Hoffnung. Auch wenn Erdogan seine Macht retten konnte, rechnen Analysten der Region mit vielleicht einschneidenden außenpolitischen Veränderungen, insbesondere eine Kehrtwende der türkischen Syrienstrategie.

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Mittwoch, 13. Juli 2016

Im Iran wächst die Enttäuschung über das Atomabkommen

Ein Jahr nach Abschluss des Vertrags bleiben viele Hoffnungen unerfüllt – Radikale Gegner Präsident Rouhanis bekommen Auftrieb
 
von Birgit Cerha
 
Der Iran  tauchte in euphorische Begeisterung, als Präsident Rouhani  im Juli 2015 mit den sechs Weltmächten (China, Frankreich, Russland, Großbritannien, die USA und Deutschland) die großen Schar der Kritiker eines Besseren belehrte und ein Abkommen  („Joint Comprehensive Plan of Action“ – JCPA)schloss, das seinen Weg zur Entwicklung einer Atombombe blockieren und der Welt mehr Sicherheit bescheren soll. Erstmals keimte die reale Hoffnung auf ein Ende jahrzehntelanger Isolation und quälender Sanktionen auf und die Jugend sah fern am Horizont wieder eine Perspektive.

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Ägypten: Eine neue Qualität der Unterdrückung


Amnesty International prangert massive Menschenrechtsverletzungen durch ein zunehmend verunsichertes Regime an  Hauptziele sind Demokraten und Journalisten

von Birgit Cerha
Kinder, manche kaum 14 Jahre alt, verschwinden in Ägypten ohne jede Spur im Zuge verschärfter Anstrengungen des Regimes von Diktator al-Sisi, „Dissens zu vernichten“.  „Amnesty International“ wirft in ihrem jüngsten Bericht „Ägypten: Offiziell existierst du nicht: Verschwunden und gefoltert im Namen der Terrorismusbekämpfung“  den Sicherheitskräften vor, täglich drei bis vier Menschen verschwinden zu lassen. Diese Methode der Repression habe sich seit dem Amtsantritt von Innenminister Magdy Abd al-Ghaffar im März 2015 drastisch verschärft. Seit dem Sturz des ersten frei gewählten Präsidenten, des Moslembruders Mohammed Mursi, im Juli 2013 seien mindestens 34.000 Menschen inhaftiert und brutalen Folterungen ausgesetzt worden, darunter auch Kinder.

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Dienstag, 5. Juli 2016

Saudi-Arabien – das zentrale Ziel des IS

Gestützt auf die wahhabitische Doktrin will die Terrormiliz die Kontrolle über die Heiligsten Stätten des Islams an sich reißen und den Mittleren Osten neu ordnen
 
Die Serie von blutigen Anschlägen zum Ende des Fastenmonats Ramadan in Saudi-Arabien wirft ein Schlaglicht auf das verwirrend ambivalente Verhältnis zwischen dem Wüstenreich und der Terrormiliz des „Islamischen Staates“ (IS), die sich zu den Gewalttaten bekannte. Verbindet den  IS nicht das Bekenntnis zur selben radikalen wahhabitischen Doktrin, die Saudi-Arabien zu seiner Staatsreligion erhoben hatte? Verdankt die Terrormiliz nicht ihre Siegeszüge im Irak und in Syrien und darüber hinaus der eifrigen materiellen Unterstützung aus dem Ölreich, ja gehen nicht schon ihre Ursprünge auf großzügige Hilfe der Saudis zurück, sind sie nicht in Wahrheit die „Paten“ des IS?  Warum dann setzten die radikalen Islamisten mit ihren Terroranschlägen insbesondere in Medina, der zweitheiligsten Stätte des Islam, ein Signal, das das Königshaus tief ins Mark treffen muss?

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Irak findet keinen Ausweg aus dem Inferno

Militärische Erfolge gegen den „Islamischen Staat“ lassen sich nicht in politische Versöhnung umsetzen – Hass und Misstrauen schaffen den Nährboden für immer neue Gewalt
 
 
von Birgit Cerha
 
„Der Sieg gegen die Takfiri Terroristen“ des „Islamischen Staates“ sei nahe. Mit solcher Prophezeiung versucht Iraks geplagter Premier Abadi die schockierten Bürger zu beschwichtigen.  Die Zahl der Todesopfer des Terroranschlags im überwiegend schiitischen Bagdader Bezirk Karrada stieg Montag auf 165. Der Anschlag vom Sonntag zählt zu den blutigsten in der höchst turbulenten Geschichte des Landes. Er überschattet die Siegeseuphorie über die unerwartet rasche Rückeroberung der seit 2014 vom „Islamischen Staat“ (IS) besetzten Stadt Falludscha und die Vorbereitungen zur Offensive gegen Mosul, die einzige nun verbleibende Hochburg der Terrormiliz im Irak. Zugleich untergräbt er die Reste des Vertrauens in den politisch ohnedies schwer angeschlagenen Premier, der nicht verhindern kann, dass der IS Bagdads Zivilbevölkerung nach Belieben zu Tode bombt. Laut UNO wurden im Juni 662 Menschen durch IS-Terror getötet, allein 230 davon in Bagdad.

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